Legionella pneumophila

Die Legionellaceae-Familie besteht aus der Gattung Legionella, die 41 Arten und 62 Serogruppen umfasst. Diese Bakterien sind im Wasser lebend, gramnegativ und zwischen 0,5 x 1 und 2 µm groß. Sie besitzen eine oder mehrere polare oder subpolare Geißeln. Bisher wurden 18 verschiedene Arten beim Menschen gefunden. Legionella pneumophila ist für 80-85 % der Erkrankungen verantwortlich. Andere seltener auftretende Erreger sind L. micdadei, L. bozemanii, L. dumoffii, L. longbeachae und L. feeleii.

Die Bakterien können in bestimmten Zellen der Lunge, den sogenannten Alveolarmakrophagen, überleben und sich vermehren. Sie verhindern dabei den normalen Abwehrmechanismus der Zelle. Die körpereigene Abwehr gegen diese Bakterien ist hauptsächlich auf zellulärer Ebene aktiv.

Legionellen sind in Kühltürmen, Klimaanlagen, Befeuchtern, Wasserleitungen, Wasserhähnen und Duschköpfen zu finden. Sie vermehren sich besonders gut in älteren oder zeitweise genutzten Warmwasserleitungen und Behältern bei Temperaturen zwischen 25 und 50 °C. Die Vermehrung im Wasser findet in Amöben und anderen Protozoen statt. Erkrankungen entstehen erst, wenn Menschen Bakterien-haltige Aerosole einatmen, zum Beispiel beim Duschen oder in klimatisierten Räumen.

Obwohl Legionellen häufig in Wasserproben vorkommen, sind Erkrankungen eher selten. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Legionellen-Pneumonie zu erkranken, liegt bei 5 %, während sie für das Pontiac-Fieber bis zu 95 % beträgt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Die Inkubationszeit beträgt bei der Legionellen-Pneumonie 2 bis 10 Tage und beim Pontiac-Fieber 1 bis 2 Tage.

Die Krankheit kann sich in den unteren Atemwegen bemerkbar machen, insbesondere bei immungeschwächten Patienten. Faktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum können das Risiko erhöhen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Es gibt zwei Krankheitsbilder: Legionärskrankheit (Legionellen-Pneumonie) und Pontiac-Fieber.

Die Legionärskrankheit beginnt plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Schwäche und Muskelschmerzen. Der Husten ist anfangs unproduktiv und später produktiv. Risikofaktoren sind vorbestehende Lungenschäden, Tumorerkrankung, Immunsuppression und hohes Alter.

Das Pontiac-Fieber entwickelt sich nach einer Inkubationszeit von 1 bis 2 Tagen mit Husten, Schnupfen und Halskratzen. Die Körpertemperatur ist erhöht. Diese Erkrankung heilt normalerweise innerhalb einer Woche ohne spezifische Therapie aus.