Rickettsia conorii / Rickettsia typhi

Rickettsia conorii

Rickettsia conorii ist ein gramnegatives, obligat intrazelluläres Bakterium aus der Familie der Rickettsiaceae. Es hat eine Größe von etwa 0,8 bis 2,0 µm und gehört zur Gruppe der sogenannten Fleckfiebergruppe-Rickettsien. R. conorii verursacht das Mittelmeer-Fleckfieber, auch bekannt als Boutonneuse-Fieber, das durch den Biss infizierter Zecken übertragen wird.

Epidemiologie:

Rickettsia conorii kommt hauptsächlich in den Ländern des Mittelmeerraums, dem Nahen Osten und Teilen Afrikas vor. Die Hauptvektoren sind Zecken der Gattung Rhipicephalus, insbesondere Rhipicephalus sanguineus, die braune Hundezecke. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel durch den Biss einer infizierten Zecke, aber auch durch Kontakt mit zerkleinerten Zecken oder kontaminierten Materialien.

Pathogenese:

Nach einem Zeckenbiss dringt R. conorii in die Haut ein und infiziert Endothelzellen der Blutgefäße. Das Bakterium vermehrt sich innerhalb der Zellen und führt zu Entzündungen und Schädigungen der Blutgefäße. Dies verursacht die typischen Symptome des Mittelmeer-Fleckfiebers, wie Fieber, Hautausschlag und Lymphknotenschwellung.

Rickettsia conorii beobachtet in Vero-Zellen (rote Stäbchen; Vergrößerung × 1.000).

Clarisse Rovery, Philippe Brouqui, Didier Raoult, Rickettsia conorii in Vero, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Klinik:

Die Symptome des Mittelmeer-Fleckfiebers treten in der Regel 5 bis 7 Tage nach dem Zeckenbiss auf. Sie beginnen abrupt mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Schüttelfrost. Ein charakteristisches Symptom ist das Auftreten eines makulopapulären Hautausschlags, der sich innerhalb weniger Tage über den gesamten Körper ausbreitet. An der Bissstelle kann sich eine schmerzhafte, dunkelrote Läsion (tâche noire) entwickeln. Geschwollene Lymphknoten sind ebenfalls häufig.

Diagnose und Behandlung: Die Diagnose des Mittelmeer-Fleckfiebers basiert auf klinischen Symptomen, der Reise- oder Expositionsanamnese und Labortests, einschließlich Serologie oder PCR-Tests. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika wie Doxycyclin oder anderen Tetracyclinen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Prognose für die meisten Patienten gut, aber unbehandelt kann die Krankheit in schweren Fällen tödlich verlaufen.

Komplikationen:

In seltenen Fällen kann das Mittelmeer-Fleckfieber zu schweren Komplikationen führen, wie Meningitis, Enzephalitis, Lungenentzündung oder Multiorganversagen. Diese Komplikationen treten häufiger bei immungeschwächten oder älteren Patienten auf. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um solche schweren Verläufe zu verhindern.

Rickettsia typhi

Rickettsia typhi ist ein gramnegatives, obligat intrazelluläres Bakterium aus der Familie der Rickettsiaceae. Es hat eine Größe von etwa 0,8 bis 2,0 µm und gehört zur Gruppe der sogenannten Typhusgruppe-Rickettsien. R. typhi verursacht das Murine Typhus, auch bekannt als Rattenflöhe-Typhus, das hauptsächlich durch infizierte Flöhe übertragen wird.

Epidemiologie:

Rickettsia typhi kommt weltweit vor, insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen, wo es enge Kontakte zwischen Ratten und Menschen gibt. Die Hauptvektoren sind Rattenflöhe der Art Xenopsylla cheopis, die das Bakterium auf den Menschen übertragen, wenn sie beißen. Der Erreger kann auch durch Kratzen oder durch Kontakt mit infizierten Flöhen oder kontaminiertem Material übertragen werden.

Pathogenese:

Nach einem Flohbiss oder Kontakt mit infiziertem Material dringt R. typhi in die Haut ein und infiziert Endothelzellen der Blutgefäße sowie Monozyten und Makrophagen. Das Bakterium vermehrt sich innerhalb der Zellen und führt zu Entzündungen und Schädigungen der Blutgefäße, was die typischen Symptome des Murinen Typhus verursacht, wie Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlag.

Klinik:

Die Symptome des Murinen Typhus treten in der Regel 1 bis 2 Wochen nach dem Flohbiss auf. Sie beginnen abrupt mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und allgemeinem Unwohlsein. Ein charakteristisches Symptom ist das Auftreten eines makulopapulären Hautausschlags, der sich innerhalb weniger Tage über den gesamten Körper ausbreitet. Geschwollene Lymphknoten, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen können ebenfalls auftreten.

Diagnose und Behandlung: Die Diagnose des Murinen Typhus basiert auf klinischen Symptomen, der Expositionsanamnese und Labortests, einschließlich Serologie oder PCR-Tests. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika wie Doxycyclin oder anderen Tetracyclinen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Prognose für die meisten Patienten gut, aber unbehandelt kann die Krankheit in schweren Fällen zu Komplikationen führen.

Komplikationen:

In seltenen Fällen kann der Murine Typhus zu schweren Komplikationen führen, wie Meningitis, Enzephalitis, Lungenentzündung oder Multiorganversagen. Diese Komplikationen treten häufiger bei immungeschwächten oder älteren Patienten auf. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um solche schweren Verläufe zu verhindern.